Die Lymphdrainage hat eine stark entspannende, beruhigende Wirkung und sie regt das Immunsystem in besonderem Masse an.
Das Lymphgefässsystem des Körpers hat die Aufgabe, die Flüssigkeit (Lymphe) aus dem Gewebe aufzunehmen und in die Blutgefässe abzuleiten. Eine gestörte Funktionsfähigkeit dieses Drainagesystems zum Beispiel infolge von Verletzungen, Krankheiten, Operationen oder bei Schmerz- und Entzündungszuständen kann zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen führen. Als Folge davon können Schwellungen, Stauungen sowie chronische Beschwerden im Entsorgungssystems des Körpers entstehen. Die manuelle Lymphdrainage ist eine Massnahme, mit deren Hilfe die Motorik der Lymphgefässe angeregt und damit der Abtransport überschüssiger Gewebsflüssigkeit erleichtert wird.
Die Technik der manuellen Lymphdrainage geht auf den dänischen Masseur und Physiotherapeuten Dr. phil. Emil Vodder (1896-1986) zurück. Während seiner Tätigkeit als Masseur an der Côte d’Azur stellte Vodder Anfang der 1930er-Jahren fest, dass er chronische Erkältungskrankheiten durch eine vorsichtige Massage der geschwollenen Lymphknoten am Hals heilen konnte. Ausgehend von diesen Erfahrungen entwickelte er die Methode der manuellen Lymphdrainage. 1936 stellte Vodder seine Methode auf der „Exposition de Beauté et Santé“ in Paris erstmals öffentlich vor. Im Jahr 1958 gab er seinen ersten Kurs in manueller Lymphdrainage in Deutschland. Die Methode etablierte sich in den folgenden Jahren zunehmend, vor allem in Deutschland und in Österreich. Vodder gründete die „Gesellschaft für Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder“ und eine eigene Schule in Essen. In den 1980er-Jahren wurden in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verband für Physikalische Therapie einheitliche Richtlinien für die Ausbildung in manueller Lymphdrainage festgelegt.